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Anzeige/Artikel enthält Werbelink*/Photo by GKVP on Unsplash
Manch einer hat im Garten einen Baum stehen, der vor allem im Herbst in den schönsten rötlichen Farben schillert: den Amberbaum. Doch der beliebte Hausbaum ist mehr als nur schöne Deko. Denn sein süßlicher Baumsaft ist eines der ältesten Heilmittel und noch dazu aromatisches Räucherwerk. Seinen Namen – Amber – verdankt der mittelgroße Baum seinem Saft, dessen Farbe an flüssiges Bernstein erinnert. Ebendieses Harz ist es, das ihn für die Medizin, für Kosmetik und für Rituale interessant macht.
Der wahre und der falsche Styrax des Amberbaum
Das Besondere am Amber-Harz ist, dass es ähnliche Eigenschaften aufweist wie die Harze der echten Storaxbäume. Sogar die Duftstoffe – Vanillin und Zimtsäure – sind identisch. Das Harz wird daher auch als falscher Styrax oder Storax bezeichnet. Das Interessante daran ist, dass die Amber-Bäume botanisch gesehen keinerlei Verwandtschaft mit den Storax-Bäumen aufweisen.
Die Amberbäume stammen aus der Familie der Altingiaceae, die Styrax-Bäume aus der Familie der Styracaceae. Das eine sind Heidekrautartige (Ericales), das andere Steinbrechartige (Saxifragales). Hier ist zu unterscheiden zwischen dem Orientalischen und dem Amerikanischen Amber-Baum. Denn besonders starke Ähnlichkeit mit echtem Styrax hat das Harz des Orientalischen Amber-Baums (Liquidambar orientalis). Seine Heimat liegt in Syrien.
Alte Heilmedizin mit Hilfe des Amber Harz
Ob echter oder falscher – Styrax wird gewonnen, um unter anderem als aromatisches Harz in der Heilkunde angewendet zu werden. Dazu wird die Baumrinde eingeschnitten und das Harz gesammelt. Da das „flüssige Bernstein“ einen hohen Wasseranteil besitzt, muss es zunächst getrocknet werden. Veredelt für die Weiterverarbeitung wird es traditionell durch Wasserdampfdestillation. Die Alkoholdestillation verspricht indes mehr Ausbeute, kann aber zu Qualitätsverlust führen.
Amber Harz wirkt heilend
Der Anteil an Benzoe im Pflanzensaft wird in der Heilmedizin schon im Alten China und im Alten Japan gegen Entzündungen verwendet. Für die Pharaonen wurde die Heilkunde nach Ägypten gebracht und gegen Wunden eingesetzt. Grund: antibakterielle und fungizide Wirkung. Die enthaltene Benzoesäure wird heutzutage zum Konservieren von Lebensmitteln verwendet.
In der Natur kommt sie zum Beispiel als natürliche Schädlingsabwehr in verschiedenen Beeren vor. Als Lebensmittelzusatzstoff wird sie als E 210 angegeben. Da sich allerdings die Säure in Benzol und Co2 aufspalten kann, insbesondere beim Hinzufügen von Ascorbinsäure (Vitamin C), wird ein Verbot in bestimmten Lebensmitteln diskutiert.
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Übrigens zählt Vitamin C (Ascorbinsäure) neben den B-Vitaminen und Folsäure zu den wasserlöslichen Vitaminen. Das bedeutet, dass der Körper nur eine geringe Menge speichert und es somit täglich über die Nahrung aufgenommen werden muss, da es lebensnotwendig ist. Weiter Informationen im Artikel über Camu Camu.
Geräuchert wirkt das süßliche Aroma wohltuend für die Atemwege und auf den Körper beruhigend. Um Styrax als Räucherwerk zu nutzen oder anzubieten, wird das extrahierte Öl des flüssigen Bernsteins auf Holzkohleplättchen gegossen. Die mit Styrax getränkten Plättchen und damit das angebotene Räucherwerk sind also schwarz.
Es gibt aber auch Hersteller, die das „Liquid Amber“ als zähflüssig anbieten. Das nennt sich dann Styrax-Balsam. Ein Beispiel ist Styrax – Honduras. In dem Fall werden Sie ein kleines Fläschchen mit bernsteinfarbenem, sirupartigem Inhalt erhalten. Auch dieses Gut ist unter anderem zum Räuchern gedacht.
Styrax-Duft des Amber Harz als natürliches Insektenpestizid
Wenn sich im Frühjahr die ersten Motten, Mücken oder Käfer in die Nähe Ihres Hauses wagen, zünden Sie ein kleines Räucherwerk nahe des Fensters oder des Fliegengitters – als „Unwillkommensgruß“. Denn das für Menschen aromatische Heil- und Räuchermittel meiden Insekten aufgrund des unangenehmen süßlich-schweren Styrax-Duftes.
Der Amberbaum als Herzwurzler
Doch nicht für sein Harz steht der Amber-Baum in vielen Gärten. Sein rötlich schillerndes Blätterkleid war Grund genug, ihn auch hierzulande in Parks und Alleen anzupflanzen. Wer die Farbe Rot mag, wird sich im Herbst an dem Blätterkleid in kräftigen Farben erfreuen. Der Baum ist laubabwerfend. Somit thront das Rot zu dieser Zeit nicht nur in der Krone, sondern ziert auch die Wege.
Der Kugelamberbaum
Für den ca. 20 m hohen Laubbaum gibt es auch eine kleinere Version, den Kugel-Amberbaum. Als Baum für die Einfahrt auf dem Weg zur Garage ist die bis zu 5 m hohe Pflanze zum Beispiel geeignet. Hinzu kommt, dass der Amberbaum ein Herzwurzler ist und somit weniger die Gefahr besteht, dass die Wurzeln mit der Zeit Pflastersteine oder den Bodenbelag anheben. Die Wurzelart hängt wiederum von der Pflege ab. Wohl fühlt sich der Liquidambar styraciflua ‚Gumball‘ in sandigem bis lehmigem Boden. Nährstoffarm oder allzu kalkhaltig sollte er somit nicht sein.
Der Kugelamberbaum stammt vom Amerikanischen Amberbaum ab und mag es sonnig. Der Beiname „Gumball“ weist im Übrigen auf seine Verwendung als Kaugummi-Rohstoff hin. Wieder ist es der Pflanzensaft, der für die Herstellung relevant ist. Doch wer nun glaubt, dass er einfach so von seinem Amberbaum Kaugummi ernten kann, der irrt. Unverarbeitet ist das flüssige Bernstein giftig. Daher kann ein Kaugummi mit dem süßlichen Aroma nur in Shops, vor allem in den USA, gekauft werden.