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Bild kostenlos von Adobestock: Von KMPZZZ
Viele Frauen erleben in den Tagen vor ihrer Menstruation körperliche und emotionale Beschwerden: Reizbarkeit, Müdigkeit, Brustspannen, Heißhunger, Kopfschmerzen, Schlafprobleme oder depressive Verstimmungen. Dieses sogenannte prämenstruelle Syndrom – kurz PMS – ist weit verbreitet, wird jedoch oft als „normal“ abgetan oder rein symptomatisch behandelt.
Aus ayurvedischer Sicht ist PMS jedoch ein klares Signal des Körpers, dass etwas aus dem inneren Gleichgewicht geraten ist. Die gute Nachricht: Ayurveda bietet nicht nur ein tiefes Verständnis der weiblichen Zyklen, sondern auch natürliche und ganzheitliche Ansätze, um PMS sanft zu lindern – individuell, nachhaltig und im Einklang mit der eigenen Konstitution.
PMS im Spiegel der Doshas: Woher die Beschwerden kommen
Im Ayurveda sind die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – die Grundkräfte, die unseren Körper und Geist beeinflussen. Jeder Mensch trägt alle drei in sich, jedoch in individueller Ausprägung. Vor und während der Menstruation ist der Organismus besonders sensibel, sodass selbst kleinere Ungleichgewichte stärker spürbar werden.
Vata PMS
Besonders häufig zeigt sich PMS als Ausdruck eines gestörten Vata-Doshas. Dieses Dosha steht für Bewegung, Nervensystem und den feinstofflichen Austausch im Körper – und ist besonders anfällig für Stress, Schlafmangel oder unregelmäßige Lebensweisen. Wenn Vata überhandnimmt, können Symptome wie innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Verstopfung oder Angstzustände entstehen.
Pitta PMS
Pitta-bedingte Beschwerden wiederum äußern sich oft in Form von Gereiztheit, Wut, Entzündungen oder Hitzewallungen. Dieses Dosha steht für das Element Feuer und ist eng mit dem hormonellen Stoffwechsel verbunden. Gerät Pitta aus dem Gleichgewicht, dominieren emotionale Ausbrüche, Hautprobleme oder Kopfschmerzen.
Kapha PMS
Kapha-PMS hingegen macht sich durch Trägheit, Müdigkeit, Heißhunger, Wassereinlagerungen oder depressive Verstimmungen bemerkbar. Dieses erdige Dosha neigt zur Ansammlung und Stagnation – sowohl körperlich als auch emotional.
Diese Zuordnung ist kein starres System. Viele Frauen erleben eine Mischung aus verschiedenen Symptomen. Ayurveda betrachtet jede Frau und jede Zyklusphase individuell – und das ist einer der großen Stärken dieses Systems.
Ganzheitliche Behandlung: PMS natürlich regulieren
Ayurveda setzt nicht auf kurzfristige Linderung, sondern auf eine langfristige Harmonisierung der inneren Kräfte. Die wichtigsten Hebel dafür liegen in der Ernährung, im Lebensstil und in der Anwendung pflanzlicher Heilmittel – angepasst an die individuelle Konstitution und die aktuelle Phase im Zyklus.
Ayurveda Ernährung als tägliche Medizin während PMS
Ayurveda Ernährung für Vata Frauen
Frauen mit eher Vata-bedingten Beschwerden profitieren von regelmäßig zubereiteten, warmen Mahlzeiten wie Suppen, Getreidebreien oder ayurvedischem Kitchari – einem Gericht aus Reis, Mungbohnen und Gewürzen. Wärmende Kräuter wie Ingwer oder Zimt unterstützen die Verdauung und wirken gleichzeitig beruhigend auf das Nervensystem. Rohkost, kalte Speisen oder stark wechselnde Essenszeiten sollten möglichst vermieden werden.
Ayurveda Ernährung für Pitta Frauen
Ist das Pitta-Dosha aktiv, braucht der Körper vor allem Kühlung und Beruhigung. Zu viele scharfe, saure oder erhitzende Lebensmittel – etwa Chili, Essig oder Kaffee – können den inneren Druck verstärken. Stattdessen helfen bittere Gemüse, frische Kräuter wie Koriander oder Minze sowie kühlende Lebensmittel wie Gurke oder Kokoswasser. Auch emotionale Hitze – etwa durch Ärger oder Leistungsdruck – darf in dieser Phase bewusst reduziert werden.
Ayurveda Ernährung für Kapha Frauen
Kapha-betonte Frauen neigen dazu, sich vor der Menstruation schwer, müde und lustlos zu fühlen. Hier hilft eine aktivierende, leichte Ernährung mit viel gekochtem Gemüse, Hülsenfrüchten und anregenden Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer oder Pfeffer. Besonders morgens ist ein leichter Start wichtig – etwa mit einem warmen Gewürztee und einer kleinen Portion Haferbrei. Süßigkeiten und Milchprodukte hingegen sollten reduziert werden, da sie das Gefühl von Schwere noch verstärken.
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Ayurveda Heilpflanzen und natürliche Unterstützung
Die ayurvedische Pflanzenheilkunde – Dravyaguna – bietet eine Vielzahl an natürlichen Helfern, um den Zyklus zu regulieren und PMS-Symptome zu lindern. Besonders bekannt ist Shatavari, eine Wurzel, die traditionell als „die Frau, die hundert Ehemänner zufriedenstellen kann“ beschrieben wird – ein Hinweis auf ihre stärkende Wirkung auf das weibliche Hormonsystem. Shatavari wirkt befeuchtend, nährend und harmonisierend – besonders bei Trockenheit, Unruhe oder unregelmäßigem Zyklus.
Ashwagandha, auch Schlafbeere genannt, unterstützt Frauen mit Erschöpfung, Nervosität oder Schlafproblemen. Es stabilisiert das Nervensystem, stärkt die Nebennieren und hilft dabei, besser mit Stress umzugehen – ein häufiger Auslöser von PMS.
Bei hitzigen Beschwerden wie Pitta-Kopfschmerzen, Hautunreinheiten oder Gereiztheit wirken Pflanzen wie Guduchi oder Amla kühlend und entgiftend. Bei Wassereinlagerungen und einem trägen Stoffwechsel, wie er bei Kapha häufig vorkommt, sind entwässernde Kräuter wie Koriander, Fenchel oder Triphala hilfreich.
Wichtig ist jedoch: Auch in der Pflanzenheilkunde gilt das Prinzip der Individualisierung. Was der einen Frau hilft, kann bei einer anderen wirkungslos oder sogar kontraproduktiv sein. Deshalb lohnt es sich, Kräuter gezielt und bestenfalls unter Begleitung einer Ayurveda-Therapeutin einzusetzen.
Zurück zur inneren Mitte während PMS
Neben Ernährung und Kräutern spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle. Die Tage vor der Menstruation sind im Ayurveda eine besonders empfindliche Zeit – eine Einladung, innezuhalten und dem Körper Raum für Rückzug, Reflexion und Regeneration zu geben.
Regelmäßigkeit im Tagesablauf ist vor allem für Vata-Frauen zentral. Ein strukturierter Rhythmus, ausreichend Schlaf, kleine Ruhepausen zwischendurch und beruhigende Rituale wie eine abendliche Fußmassage mit warmem Sesamöl können helfen, das Nervensystem zu beruhigen.
Wer unter Pitta-PMS leidet, sollte emotionale Reizquellen bewusst reduzieren: Diskussionen, übermäßige Arbeit oder Bildschirmzeit bis spät in die Nacht verstärken die innere Hitze. Stattdessen fördern Spaziergänge in der Natur, sanfte Atemübungen und kühlende Ölmassagen mit Kokos- oder Sonnenblumenöl das innere Gleichgewicht.
Kapha-Typen wiederum profitieren von Bewegung, Leichtigkeit und Aktivierung – etwa durch dynamischeres Yoga, einen aktiven Start in den Tag oder durch kreative Ausdrucksformen. Auch emotionale Prozesse – etwa unterdrückte Gefühle oder alte Traurigkeit – dürfen hier liebevoll angesehen werden.
Fazit: PMS als Einladung zur Rückverbindung
Ayurveda betrachtet den weiblichen Zyklus nicht als lästige Laune der Natur, sondern als Ausdruck eines tiefen biologischen Rhythmus. Wenn Beschwerden wie PMS auftreten, ist das keine Schwäche, sondern ein wertvoller Hinweis des Körpers, dass etwas aus der Balance geraten ist.
Statt Symptome zu unterdrücken, lädt Ayurveda dazu ein, mit Achtsamkeit hinzuspüren, was genau gebraucht wird – körperlich, emotional, seelisch. Die Behandlung ist dabei so individuell wie jede Frau selbst: Ob über Ernährung, Kräuter, Rituale oder Bewegung – entscheidend ist, dass du dir selbst zuhörst und beginnst, dich in deinem Frausein wieder ganz zu Hause zu fühlen.
PMS muss kein Schicksal sein. Mit der Weisheit des Ayurveda kann der Zyklus wieder zu einer Quelle von Kraft, Intuition und innerer Stabilität werden.