Kapok Baum
Nachhaltigkeit,  Naturprodukte

Was ist Kapok?

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Anzeige/Bild sarangib von pixabay


Was ist Kapok?

Die Pflanzendaune Kapok wurde in ökologischen Kreisen von Anfang an sehr gelobt. Die Pflanze besitzt einen natürlichen Bitterstoff, welcher die Besiedlung mit Milben verhindert – daher ist die Faser ein optimaler Füllstoff für Bettwaren. So haben sich die Hersteller mit der Weisheit zunächst vertraut und dazu eine Kapok-Matratze und einst zugleich Kapok-Decken angeboten. Durch die vielen Meldungen von Hausstauballergikern wurden einige Hersteller misstrauisch und haben im Jahre 2005 selbst gründlich bei Allergikerverbänden und bekannten chemischen Laboren recherchiert.

Wo findet man Kapok?

Die Kapokfaser feiert mittlerweile ihr Comeback in Bettdecken und in Matratzen. Was genau dieses Material ist und welche Vorteile dieses mitbringt, erfährt der Kunde im Netz oder im Handel. Als Kapok werden die natürlichen Fasern des Kapokbaumes benannt. Ein weiterer Name für diese ist auch Pflanzendaune. Jene Naturfasern sind transparent, glatt und besitzen einen für Pflanzen recht großen Hohlraum. Dabei ist eine Faser etwa 19 Millimeter lang. Schon seit mehr als hundert Jahren wird die Kapokfaser als Dämm- und als Füllmaterial verwendet.

Woher kommt Kapok?

Die Kapokfaser ist eine Naturfaser, welche vom Seidenwollbaum entstammt. Dabei ist in der Kapokschote der Samen von glänzenden und seidigen Fasern umgeben, die diese ähnlich wie bei den Baumwollfasern schützen sollen, jedoch sind die Fasern des Kapokbaumes wasserabweisend. Diese nehmen im Vergleich zur Baumwollfaser kein Wasser oder weitere Feuchtigkeit auf und sind damit schwimmfähig, was der Kokospalme ähnlich zur Verbreitung des Kapokbaumes beitragen kann und die Kapokfaser zum traditionellen Füllmaterial von Rettungsringen und Schwimmwesten gemacht hat.

Kapok als natürliches Füllmaterial

Das Kapokfüllmaterial wird jedoch auch für Bettwaren wie Polsterungen und Kapokkissen verwendet. Die Faser ist besonders leicht und weich, voluminös, innen hohl und außen von einer Schicht aus Wachs umgeben, weshalb diese besonders glatt ist und seidenartig glänzt. Die Kapokfasern wiegen lediglich einen Bruchteil von Baumwolle und sind zugleich die leichtesten Fasern in der Natur.

Außerdem sind die Kapokfasern besonders wärmerückhaltend und aufgrund ihres Einschlusses von der Umgebungsluft isolierend. Die atmungsaktiven Eigenschaften gestatten es, die überschüssige Wärme des Körpers an die Umgebung abzugeben und auf diese Weise den Nachtschweiß zu vermeiden. Außerdem wird die Feuchtigkeit durch die Beschichtung mit Wachs von der Faser nicht aufgenommen, sondern auf direkte Weise weitergeleitet, weshalb die Verbreitung von Milben und Bakterien vermieden werden kann.

Bis in die 1950er Jahre war die Kapokfaser vor allem in Europa sehr bekannt, da diese oftmals als Polster- oder Füllmaterial genutzt wurde. Diese wurde für lange Zeit bei der Herstellung von Rettungsringen oder Schwimmwesten verwendet, aufgrund der hohen Tragfähigkeit in Gewässern. Damals hatte das Bekleidungsunternehmen Helly Hansen im Jahre 1932 die erste Kapokschwimmweste auf den Markt gebracht und wurde damit zum Pionier für die Sicherheitsausrüstung auf offener See. Heute noch schwören viele Segler auf bequeme Kissen aus der Faser, welche im Notfall zugleich eine Schwimmhilfe sein können.

Wofür eignet sich die Pflanzendaunen?

All die bekannten Eigenschaften der Kapokfaser machen diese zu einem optimalen Polster- und Füllmaterial für Bettdecken, Polstermöbeln oder Matratzen. Kapokbettwaren wie Kopfkissen oder Bettdecken erfreuen sich seit mehreren Jahren einer sehr großen Beliebtheit.

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Die chemische Zusammensetzung sowie die wasserabweisende Struktur ergeben einen wichtigen Vorteil. Diese Faser wird generell nicht von Motten befallen und kann zugleich keinen Nährboden für Keime und Pilze bieten, welche die Voraussetzung für den Befall von Hausstaubmilben sind. Die Kapokfaser besteht zu etwa 20 Prozent aus Lignin, was ebenfalls in Holz enthalten ist und für Langlebigkeit und eine hohe Stabilität sorgen kann, enthält jedoch nur 35 Prozent und damit wenig Zellulose im Gegensatz zu 95 Prozent bei der Baumwolle. Letztere wird daher von vielen Kleintieren und Pilzen verwertet.

Kapok für Allergiker

Damit ist die Kapokfaser ein optimales Füllmaterial für Allergikermatratzen, aber mit einer Kapokbettdecke sind die Betroffenen ideal geschützt. Da jene Erkenntnisse bis heute jedoch nicht in voller Gänze in der Wissenschaft bewiesen sind, sollten sich die Allergiker beim Kauf der Kapokbettwaren vorher gut beraten lassen.

Der Kapokbaum

Die Kapokbäume können etwa fünfzig Meter hoch werden und dabei etwa 20 Kilogramm der Faser pro Jahr herstellen. Dies ist eine imponierende Leistung, denn für 1 Kilogramm Kapokfasern werden 250 Schoten gebraucht. Der Kapokbaum ist eine tropischer Baumart, welche in den Urwaldregionen Lateinamerikas und Asiens vorkommt. Die natürlichen Fasern umhüllen die Samen in einer etwa 20 Zentimeter langen Fruchtkapsel.

Die Vorteile der Kapok Faser

Die Verwendung der Kapokfaser bietet viele Vorteile. Da diese Faser kein Wasser aufnehmen kann, ist diese schwimmfähig. Sie leitet in Kissen die Feuchtigkeit weiter und hilft auf diese Weise, die Feuchtigkeit und die Wärme zu regulieren. Die Faser ist zudem atmungsaktiv. Im Sommer sorgt dieses für ein kühlendes, in den Wintermonaten für ein wärmendes Gefühl.

Die Kapokfaser kann zudem unbehandelt genutzt werden und weist viele positive Eigenschaften auf, welche sich die Bettwaren- und die Textilindustrie zunutze macht. Da die Fasern sehr fein sind, fühlen diese sich einmalig weich, zart und voluminös an. Greift der Anwender in die aufgelockerten Bällchen hinein, fühlen diese sich wie sehr feine Daunen an. Die Fasern sind im Inneren hohl. Aus diesem Grund besitzen diese eine ausgezeichnete Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung. Da das Material besonders atmungsaktiv ist, hat sich die Kapokfaser vor allem als füllendes Material für Unterbetten bewährt.

Jede feine Faser ist mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. Daher nimmt das Material weder Feuchtigkeit noch Wasser auf. Dies ist ein klarer Vorteil für Anwender, die in der Nacht sehr stark schwitzen und zugleich ein trockenes Gefühl beim Liegen bevorzugen. Die wachsartige Oberfläche ist zugleich dafür zuständig, dass Mikroorganismen wie Viren, Bakterien oder Pilze hierauf keinerlei Nährboden finden können. Jener Effekt besteht nur, wenn die Wachsschicht einwandfrei ist.

Die Nachteile der Kapok Faser

Die Nachteile der Kapokfaser sind, dass die Wachsschicht die Faser schnell entflammbar macht und zugleich stark staubt. Vor der Nutzung von Schaumstoffen war die Kapokfaser vor allem in der Kolonialzeit natürlich nutzbar und verbreitete sich daher als Polstermaterial der Wahl.

Ein weiterer Nachteil dieser pflanzlichen Faser ist die Tatsache, dass es erheblich mehr staubt als Daunen, Wolle oder Baumwolle, was dazu beigetragen hat, dass die Kapokfaser in der Zwischenzeit ein wenig in Vergessenheit geraten war. Den Kapok kaufen kann der Anwender in Deutschland nur recht schwer, da es nahezu keine Kapokmanufakturen gibt, die Kapokbettwaren produzieren. Die Kapokmatratzen in herkömmlicher Zellenbauweise werden vorwiegend in Indonesien hergestellt, da jene Matratzenherstellung in Europa weitestgehend unbekannt ist.

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